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August 12, 2023

Aus Gnade errettet – nicht aus Werken

Eigentlich ist die Bibel eindeutig, wenn es um Gnade geht. Aber uns Menschen ist das manchmal nicht so eingängig – schließlich sind wir unser Leben lang schon so trainiert, dass wir Leistung bringen müssen, wenn wir Erfolg haben wollen. Wir sind so konditioniert, dass wir etwas geben müssen, um etwas zu bekommen, und genauso auch, dass wir etwas tun müssen, um errettet zu werden, etwas leisten müssen, um der Erlösung auch würdig zu sein. Das geht nicht nur Zeugen Jehovas so, auch viele Christen kämpfen mit diesen Gedanken – ganz zu schweigen vom Rest der Welt, in der Menschen oft mit Stolz verkünden: Ich lasse mir nichts schenken …! Auch der Blick in alle anderen großen Weltreligionen zeigt, dass es keine Erlösung ohne Gegenleistung gibt, ob diese aus Opfern, aus Meditation, aus Hingabe, aus Bemühen, moralischer Integrität oder dem schnöden Geld besteht.

GNADE – was bedeutet dieses Wort eigentlich genau, das etwa 245 mal im Alten und 155 mal im Neuen Testament vorkommt? Im Neuen Testament steht der Begriff Gnade (griech.: charis) für ein Geschenk (eine Gabe oder eine Tat), das aus Gunst, Liebe, Freundschaft, Versorgung oder Zuneigung heraus freiwillig gegeben wird. Der Zusammenhang mit einer Gegengabe oder Vorleistung ist dabei ausgeschlossen. Selbstverständlich kann die Gnade eine tiefe Dankbarkeit auslösen, aus der heraus wir Gott auch etwas schenken möchten, vielleicht sogar uns selber schenken möchten – aber niemals als Gegenleistung und schon gar nicht als Voraussetzung für sein Geschenk an uns! Vielmehr ist es so, dass Gott sogar die Werke, die wir auf seine Gnade hin in unserem Leben tun werden, schon vorbereitet hat und sie durch die Kraft des Heiligen Geistes in uns hervorbringt.

Paulus schreibt in Epheser 2,8-10 NGÜ:  Noch einmal: Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens. Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst; nein, sie ist Gottes Geschenk. Sie gründet sich nicht auf menschliche Leistungen, sodass niemand vor Gott mit irgendetwas großtun kann. Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen.

Gnade – die echte Gnade – ist absolut, sie ist radikal. Sie stellt unser Weltbild auf den Kopf, sie passt überhaupt nicht unser Lebenskonzept, in dem wir so gewohnt sind, uns die Dinge erarbeiten zu müssen. Die Gnade Gottes, die er uns Sündern erweist, indem er seinen geliebten Sohn Jesus Christus in diese Welt sendet, um uns durch Tod und Auferstehung zu erlösen, ist ein Geschenk, das wir ‚einfach‘ durch Glauben annehmen dürfen.

In Römer 10,9-10 NGÜ heißt es: Wenn du also mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn man wird für gerecht erklärt, wenn man mit dem Herzen glaubt; man wird gerettet, wenn man den Glauben mit dem Mund bekennt.

Johannes 1,12-13 NGÜ sagt: All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden es weder aufgrund ihrer Abstammung noch durch menschliches Wollen, noch durch den Entschluss eines Mannes; sie sind aus Gott geboren worden.

Wenn wir Jesus in unserem Leben ‚annehmen‘, werden wir zu Gottes angenommenen Kindern. Ohne Wenn und Aber. Wir erhalten die Kindschaft, den Status eines eigenen Kindes. Egal was geschieht – ein Kind wird immer das Kind seiner Eltern bleiben. Um es mit einem Bild auszudrücken: Selbst wenn menschliche Eltern verärgert zu ihrem eigenen Sohn sagen sollten: „Von heute an bist du nicht mehr unser Sohn!“, so wird dieser Sohn doch – biologisch – immer der Sohn dieser Eltern bleiben.

Genauso verhält es sich mit der Errettung durch Gnade. Wer die Gnade Gottes durch Glauben an Jesus Christus angenommen hat, der ist Gottes Kind. Sein Tun und Lassen wird niemals mehr etwas an dieser Tatsache ändern! Diese Botschaft ist so radikal, dass sie eigentlich kaum zu glauben ist. Genau – deshalb tun sich ja auch so viele Leute so schwer damit, die Gnade zu glauben. Aber so ist Gott. Er ist ganz anders als wir. Er errettet aus Gnade, und es würde seine Ehre verletzen, wenn wir durch unser Tun oder Lassen irgendetwas dazu tun könnten! Wenn wir glauben, dass Werke zusätzlich zur Gnade nötig sind für unser Heil, dann machen wir die Gnade Gottes ungültig (vgl. Gal 2,21). Denn dann wäre seine Gnade keine Gnade mehr. Aber nehmen wir die Gnade an, einfach so!, dann ist das der beste Lobpreis, den wir Gott geben können: der Lobpreis der Herrlichkeit seiner Gnade.

Epheser 1,5-6 NGÜ: Von allem Anfang an hat er uns dazu bestimmt, durch Jesus Christus seine Söhne und Töchter zu werden. Das war sein Plan; so hatte er es beschlossen. Und das alles soll zum Ruhm seiner wunderbaren Gnade beitragen, die er uns durch seinen geliebten Sohn erwiesen hat. 

Autorin: Heidi J.

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