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Mai 12, 2022

1. BETESDA-KONFERENZ FÜR EHEMALIGE ZEUGEN JEHOVAS IN HAMBURG

Am 7. Mai fand eine ganz besondere Konferenz in Hamburg statt. Etwa 80 ehemalige Zeuginnen und Zeugen Jehovas kamen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur 1. Betesda Konferenz zusammen. Die Besucherinnen und Besucher wurden ab 8.30 Uhr mit Kaffee/ Tee, Franzbrötchen und Croissants Willkommen geheißen. Tatsächlich waren zu diesem Zeitpunkt auch schon viele da, um sich schon vor der Veranstaltung kennenzulernen und auszutauschen.

Das Programm startete um 10 Uhr mit einem Lied der Band, die sich für diesen Tag zusammengestellt hatte.

Mit einem lauten „Schiffston“ wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Räumen der Oncken-Gemeinde Hamburg von Mirjam Fuchs begrüßt. Auch wenn ehemalige Zeugen Jehovas Berührungsängste mit Kirchenräumen haben, ist die Skepsis durch die herzliche und offene Atmosphäre schnell verflogen. Die Veranstaltung war auch völlig losgelöst von Konfessionen.

Danach folgte der erste Vortrag von Tobias Ain (ehemaliger Zeuge Jehovas, Ältester und Bethel-Mitarbeiter in der Zentrale in Deutschland) zum Thema „Die christliche Freiheit neu entdecken“. Ein persönliches Verhältnis zu Gott, die eigene Suche nach einem persönlichen Glauben und was es bedeutet ein freier Christ zu sein, darüber sprach er.

Wie das Leben nach dem Ausstieg gelingen kann, erklärte uns anhand seiner Erfahrungen Jörg Pegelow, Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Nordkirche. Aus welchen Motiven Menschen die Zeugen Jehovas verlassen und was es ihnen schwer macht, die oft jahrelang empfundene innere Distanz zu einem äußeren Abschied zu machen.

Gott sei Dank war das Wetter gut und das Mittagessen konnte im Garten genossen werden. John, Margie und Jausen vom Team Chango kamen mit ihrem leckeren mexikanischen Essen und versorgten die hungrigen Menschen. Die Pause wurde natürlich auch dafür genutzt neue Kontakte zu knüpfen und sich weiter auszutauschen. Für die meisten Zeugen Jehovas bedeutet der Ausschluss ja leider auch der Kontaktabbruch zu Familie und Freunden innerhalb der Organisation. Da ist es schön Gleichgesinnte zu treffen und Erfahrungen auszutauschen.

Nach dem Mittagessen sprach Carsten Hokema (Pastor der Christuskirche Altona) über seine Erfahrungen im Dienstbereich Mission, seine kreativen Ansätze der Evangelisation und wie man Menschen mit der guten Botschaft erreichen kann, ohne sie an der Tür zu nerven. Das Thema fand hohen Anklang. Ein Teilnehmer schrieb auf seinem Feedbackbogen: „Überraschenderweise hat mir der Vortrag über das Evangelisieren weitergeholfen (eigentlich totaler Triggerpunkt).“ Oder: „Mir gefiel der Gedanke, dass Gott uns als Mitarbeiter in seiner Mission nutzt, so wie wir sind.“

Als Überraschungsgäste kamen Lara und Johannes Mickenbecker nach vorne auf „das Sofa“. Johannes betreibt mit anderen den großen YouTube Kanal „The Real Life Guys“. (Seine und vor allem die Geschichte seines verstorbenen Bruders Philipp Mickenbecker ging letztes Jahr stark durch die Medien).

Was viele nicht wussten: Johannes hat eine Vergangenheit mit Zeugen Jehovas und seine Frau, Lara, war eine Zeugin Jehovas und stieg im Jahr 2020 aus. Es war ein spannendes Interview zu den Erfahrungen, die man macht als Paar, wenn der eine kein Zeuge Jehovas ist, wie man damit um- geht, mit den Zweifeln, ob das alles noch so stimmt, dem Hinterfragen, dem Ausstieg und gemieden werden danach von Freunden und Familie.

Nachdem sich alle in der etwas längeren Pause mit Kuchen und Kaffee gestärkt haben, ging es in die letzte Runde mit Jascha Schmitz, der einen Vortrag zum Thema „Gott gibt‘s doch – Über Glaube und Wissenschaft“ hielt. Dieses Thema hatte es in sich. Jascha liebt es seinen Glauben und die Aussagen der Bibel mit moderner Wissenschaft zu verbinden. Er zeigte in seinem Vortrag, wie Glaube und Naturwissenschaft hervorragend zusammenpassen.

Mit einem Segenslied, Gebet und dem Abschlusslied „Freiheit“ wurde die Konferenz beendet. Viele blieben noch da, unterhielten sich lange und halfen sogar beim Aufräumen. Eins war am Ende klar und darin waren sich alle einig: Es muss eine zweite Konferenz geben, am besten länger und mit noch mehr Möglichkeit für den Austausch.

Wir bedanken uns sehr bei allen die zum Gelingen der Konferenz beigetragen haben. Das war ein besonderer, emotionaler, lehrreicher Tag mit Begegnungen und  Gesprächen mit tollen Menschen.

Ich schließe mit einem Zitat einer Teilnehmerin:

„Die Stimmung im Raum war locker. Auf z.B. Zeugen Jehovas Kongressen war ich getrieben von Blicken anderer –

„Das und das ist verboten/nicht gern gesehen, denn das zeugt von mangelndem Glauben.“ Ich fühlte mich beobachtet im Negativen. Hier war es schön und eine Willkom- mensstimmung. Ich war anfangs gespannt aber auch angespannt ob der Leute und Begegnungen. Und war schon nach 5 Minuten entspannt!“

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